16.01.2014 tanjun pelepas, malaysia.    oder zumindest beinahe, wir sind im hafen und werden die grenze nach malaysia nicht ueberschreiten... grad ein ausserordentlich leckeres curry in der seemannskantine verspeist, zwischen lauter malayischen hafenarbeitern und philipinischen bootsleuten. wir haben gestern nacht hier angelegt, spannende sache. abends sind wir in sichtweite von singapore in die strasse von malaka eingebogen. einer der engsten seewege der weltmeere, ein grosser tanker und containerriese am anderen, der radarschirm voller punkte und linien, und alle sehr nah beieinander. kurz vor dem hafen wird die strickleiter runtergelassen, der lotse kommt in einem kleinen boot laengsseits und klettert an bord. dann folgen unglaublich behutsame wendemanoever, ein schlepper schiebt uns in zeitlupe an den kai. zwei dutzend hafenarbeiter stehen bereit, alle in roten overalls mit helmen und leuchtwesten. die armdicken trossen (also nicht wie meine oberarme, sondern wie die der arbeiter. sonst taets nicht halten) werden zu zwoelft um die poller gezogen, dann liegen wir fest. sobald die gangway heruntergelassen ist und den boden beruehrt, kommen die "laschgaenger" an bord, das sind die, die die container aneinander und am schiff befestigen und loesen. gleichzeitig rollen im taghellen scheinwerferlicht die turmhohen kraene laut piepsend und blinkend heran, fahren ihre fuenfzigmeterarme aus und beginnen container zu entladen.

eine schlange von lastwagen steht schon bereit, ueberall gibt wer mit listen und funkgeraet irgendwas an irgendwen durch, das geht alles so praezise und getaktet. jeder container muss genau im richtigen moment aus dieser blech-gross-stadt rausgepickt werden und unter dem kran bereitstehen, und der muss ihn in der richtigen reihe an der richtigen stelle auf den richtigen turm stellen, sonst findet ihn niemand mehr... und alles ohne pause, wenn der letzte container auf dem schiff ist, wird abgelegt. heut werden wir wohl komplett vollgeladen werden, um die 13.000 20fuß-containereinheiten, wenn ich das recht verstanden hab.

hab ich da eben "wir" geschrieben? das ging schnell. vor fuenf tagen sind wir an bord gekommen, etwas beklommen, auf diesen riesenkuebel. mussten uns erstmal zurechtfinden, den ganzen betrieb und tagesablauf rausbekommen. wer ist wer und wo ist was und was duerfen wir (nicht)? insgesamt sind wir 26 leute an bord. der kapitaen, zwei der offiziere, erster maschinist und hausmeister sind deutsche, der erste offizier pole, die ganz uebrige mannschaft ist philipinisch (wie auf fast allen schiffen auf den weltmeeren). als passagiere sind wir in der offiziersmesse angesiedelt, und da gehts sehr foermlich und "deutsch" zu, essen (im kantinenstil) und auch die umgangsformen. wir hatten immer geflachst, es gaebe wahrscheinlich immer "schnitzel mit pommes und leipziger allerlei". was steht beim ersten essen auf dem tisch??? mahlzeit! na ja, ab dem zweiten tag hat uns der sehr nette steward dann eine mischung aus dem deutschen und dem philipinischen essen gebracht, das ist o.k...

ein paar zeilen zu unserem schiff, der "CMA CGM BALZAC" (weitere fotos gibts unter www.shipspotting.com): sie ist dreihundert meter lang, vierzig breit, etwa fuenfunddreissig meter ueber dem wasser und fuenfzehn drunter. ein motor mit knapp hunderttausend PS treibt das ganze ueberraschend schnell ueber das meer. wenn wir uns ueber die reling lehnen, kommts uns vor, als wuerd das ding fliegen (es sind normalerweise etwa zwanzig knoten, also knapp 40 km/h). dafuer schluckts auch etwa 100.000 liter sprit am tag... alles ungefaehre daten, muss ich nochmal nachfragen.

nach und nach haben wir unseren radius auf dem schiff erweitert: der turm in der mitte hat zehn stockwerke, die wir mehrmals am tag hoch- und runterrennen. unsere kabine ist im f-deck (dem drittobersten), die messe (zum esse) im b-deck, im c-deck findet unser fitnessprogramm statt mit radeln, stepwalker und tischtennis. bald wird meerwasser ins schwimmbecken gepumpt, drei mal drei meter, aber immerhin. und trotz tropischer waerme wollen wir auch bald mal die sauna ausprobieren.

ganz oben, oberhalb der bruecke, gibts die beste aussicht, auch wenn da immer ein rechter russ-regen vom schornstein niedergeht. vom untersten deck aus koennen wir ums schiff rumgehen, unter den containern, bis ganz nach vorne am bug. das ist dann wie bei "titanic", wenn nach vorne nur das grenzenlose meer heraneilt. ausserdem ist hier der einzige punkt des schiffes, wo die maschine und das vibrieren nicht mehr hoer- und spuerbar sind, nur wind und wellenrauschen. drei tage lang gabs kein land zu sehen, nur meer bis zum horizont, fast immer allerdings irgendwo ein schiff in sicht. die stroemung und der wind immer von hinten, das bedeutet noch schnellere fahrt, aber auch "rollen des schiffes" (die wellen waren wohl bis zu fuenf meter hoch, von da oben sehen sie viel kleiner aus). haetten wir nie gedacht, dass so ein grosser pott so schwanken kann. anfangs torkeln wir wie betrunkene und rollen nachts auf dem bett hin und her, sind aber beide nicht seekrank geworden und merkens inzwischen eigentlich gar nicht mehr.

als letztes haben wir die bruecke "erobert", wo zwischen radar, bildschirmen und kontrollanzeigen das schiff mit einem drei zentimeter kleinen joystick gesteuert wird. immer in vierstundenschichten, nachts zu zweit, ganz ruhige und konzentrierte atmosphaere, bei den nachtschichten ist es komplett abgedunkelt, damit die augen besser den horizont absuchen koennen - trotz radar und computer.

heute abend gehts vermutlich schon weiter, dann kommt eine lange strecke ueber den indischen ozean, bevor wir ins rote meer einbiegen und richtung suezkanal schippern.


 

10°23,1 nord, 67°7,8 ost, indischer ozean, arabische see.  
die welt ist doch eine scheibe. und wir ihr mittelpunkt. ein ketzer, wer hier was anderes behaupten wuerde. um uns herum blau, makellos rund, zum horizont hin immer dunkler werdend, ein silberstreifen am horizont. 

andersmal antrazit, wie lebendiger zerknuellter schiefer, in der gischt blendend weiss wie explodierender schnee, dann leuchtend neon-tuerkis wie fluessige eisberge am kalten polar, wo schaum emporquillt. gestern nacht, kurz nach mitternacht, angesichts eines aufziehenden gewitters, wabert die see wie traege zaehfluessiges blei.

wir sitzen am liebsten ganz vorne am bug des schiffes, bei den monumentalen ankerkettenwinden, hier rauscht nur der wind, laerm und vibrationen der maschine fangen erst hundert meter weiter hinten an. manchmal zerteilt der bug fast behutsam die makellose wasserflaeche, dann - bei hoeherem wellengang - donnern schaeumende brecher weg, die die schweren stahlplatten des decks erzittern lassen. 

fliegende fische spritzen in panik vor diesem heranrollenden ungeheuer aus dem wasser und pfeilen mit ihren bunten flossenfluegeln weit davon, bevor sie eine welle aus der luft pflueckt und zurueck in ihr element holt. der kapitaen erzaehlt, auf den oeltankern, die viel tiefer im wasser liegen, sind sie oft an bord geflogen, willkommene sushi-haeppchen fuer die matrosen an deck. die haben - in unseren augen - einen traumhaften arbeitsplatz, aber ein zuckerschlecken ist es nicht. der "hausmeister" des schiffes kaempft gerade mit kettenzug und grossem klopf an einer arretierung der ankerwinde, die durch die jahrelange tonnenschwere belastung verbogen wurde, irgendwie muss er das teil wieder flott kriegen. immerhin, unter deck gibts ne schlosserei mit drehbaaenken und allem, was das metaller-herz begehrt. 

die matrosen an deck sind seit singapur damit beschaeftigt, rost zu klopfen und abzuschleifen, zu grundieren und zu streichen, acht stunden am tag, wenn nichts dringenderes erledigt werden muss. wenn sie hinten angekommen sind, gehts vorne schon wieder weiter, das salzwasser duldet keinen aufschub. 

samstag und sonntag gibts frueheren feierabend, aber freie tage gibt es nie, sechs bis sieben monate lang, je nach vertrag. die offiziere fahren normalerweise eine runde - 72 tage - dann haben sie eine runde frei. aber hier an bord sind sie immer im dienst, wenns noetig ist. der "chief ing." spuert mit jeder faser seines koerpers den zustand seiner maschine, und wenn sich nachts das vibrieren aendert, wacht er auch ohne anruf des wachhabenden "oilers" auf. und nachts von zwoelf bis vier auf der bruecke zu stehen, mit der verantwortung fuer 23 schlafende kollegen, ueber hunderttausend tonnen schwimmende stadt und eine halbe milliarde euro ladung, das ist auch nicht nix. 

gestern nacht hab ich diese schicht mal mitgemacht, und obwohl in diesen vier stunden (es waren viereinhalb, jede zweite nacht wird die uhr eine stunde zurueckgestellt) nur ein einziges schiff unseren kurs gekreuzt hat, wars doch keinen moment langweilig. und dieses eine schiff war tatsaechlich erstmal nicht auf dem radar zu sehen, weil eine heraneilende regen- und gewitterfront den bildschirm in gelbe wolken getaucht hat. macht also doch sinn, trotz radar, satellitenunterstuetzung und computern mit dem fernglas im dunkeln zu stehen und den horizont abzusuchen, wie frueher.

die bruecke hat aber - zumal bei nacht, voellig verdunkelt - doch auch was von raumschiff an sich. nicht so schnittig wie die enterprise, eher ein schwerer raumfrachter wie in alien 1. das tiefe brummen der maschine, die gleichmaessig stampfenden vibrationen, die nuechternen kontrollanzeigen, im zentrum die beiden radarschirme, das schwarze meer geht nahtlos in den sternenhimmel ueber, die containerlandschaft vor uns (sonst ist von der bruecke aus nix vom schiff zu sehen) scheint zu schweben.

und damit das ganze nicht zu sehr in seefahrtsromantik abdriftet, ists mit schoen viel buerokratie gewuerzt. zumal wir ja unter deutscher flagge fahren, stundenlange schreibtischarbeit jeden tag. dass der muell an bord getrennt wird - essensreste fuer die haie, glas und blech und plastik zum recycling, restmuell, papier und pappe werden in der bordeigenen muellverbrennungsanlage kontrolliert thermisch entsorgt, ist natuerlich ein riesiger fortschritt und toll. dass aber das frittenoel gesondert gesammelt und im hafen zum recycling abgegeben werden muss (wofuer extra ein protokoll erstellt und nach buxtehude gesendet werden muss), erscheint angesichts hundert tonnen verbranntem schweroel am tag (wir haben viertausend tonnen im tank) etwas bizarr. deutsche gruendlichkeit halt.

 

hundert tonnen schweroel. am tag. hier ist alles so riesig. der "chief ing." ein unglaublich nuechterner, trockener, hagerer, aber auch sehr herzlicher mann, laedt uns ein unter deck, ins "herz des schiffes" (wenn schon so blumig: dann ist die bruecke wohl das hirn?).

eine zwoelf-zylindermaschine von der groesse eines hauses, meterdicke auspuffrohre, riesige dieselgeneratoren, kompressoren und pumpen, eine meerwasserentsalzungsanlage, besagter muellverbrennungsofen, eine art schweroel-raffinerie, werkstaetten, ersatzteillager, die steuerzentrale.

alles in feinstem zustand, die werkzeugsaetze passen farblich zu den jeweiligen maschinen, und die sehen selbst oft wie skulpturen aus, ein traum.

zu siebt arbeiten sie hier unten. ganz unten dann die welle, sie dreht sich einmal pro sekunde und treibt den propeller an. mit seinen neun metern durchmesser ist der ein furchtbarer schaumschlaeger, das kielwasser ein brodelnder hexenkessel. noch vor fuenf jahren sind alle containerschiffe immer volle leistung gefahren, bis zu 25 knoten schnell. seit "die krise" kam und die spritpreise hoch sind, sinds nur noch 18 bis 20. der verbrauch ist dadurch von 250 auf 100 tonnen pro tag runtergegangen, ein hoch auf die krise! obwohl von der nicht viel zu sehen ist, die meisten schiffe sind seit letztem jahr wieder voll ausgelastet, die reederei hat zwei weitere schiffe auf die route triest - hongkong gestellt, um die laengere fahrzeit durch schnellere taktung auszugleichen. durch die malakastrasse fahren taeglich ueber 2000 schiffe, oel, gas und container. wir haben etwa 6500 40-fuß-container an bord, viele schiffe sind noch viel groesser als wir. einfache dreisatzrechnung, ergebnis: so schlecht kanns der weltwirtschaft nicht gehn, die marinen weltumspannenden fliessbaender der weltumspannenden produktionsstaetten laufen auf hochtouren.

ein kleines koernchen sand knirscht hier allerdings im getriebe: als wir vorgestern die suedspitze indiens umschippert haben, sind wir in die "high risk area" des indischen ozeans eingefahren, und heute mittag um halb vier wurde das "security level" an bord auf stufe zwei erhoeht. das bedeutet erstens verschlusszustand: alle aussentueren sind immer abgeschlossen, die klinken mit untergeschobenen holzbrettern verrammelt. und zweitens verdunkelung: alle fenster sind mit pappe abgeklebt, die aussenbeleuchtung, die uns sonst in einen fahrenden weihnachtsbaum verwandelt, bleibt aus (abgesehen von den positionslichtern). wir koennen uns weiterhin frei auf dem schiff bewegen, muessen uns aber, bevor wir um das schiff spazieren, auf der bruecke abmelden. und jetzt gabs grad ne uebung, alle haben sich aufs alarmsignal hin in die kaverne des schiffes begeben, eine art von innen gesicherter panic room mit essen und wasser und funktelefon, hinterm maschinenraum gleich links. zweimal kurz, pause, zweimal kurz, pause, zweimal kurz, piratenalarm!

seit am horn von afrika so ziemlich alle armeen der welt ihre kriegsschiffe patroullieren lassen - prima uebungsgebiet, erstklassige argumente - und die langsamen tanker in bewachten konvois durchs krisengebiet geleitet werden, haben sich die piraten bis vor indien hinausgewagt. die gefahr ist nach wie vor existent, erst gestern frueh kam eine meldung rein: am bab el mandeb, dem tor zur hoelle, wie die engstelle am eingang des roten meeres wohl heisst, wurde ein kleiner und langsamer frachter gekapert. also eine reale plage, die piraten. die verantwortlichen sitzen in fetten villen im "buerger"kriegszerstoerten somalia, ueble warlords, herren ueber leben und tod, bewacht durch ihre privatarmeen. das fussvolk, die piraten, die in holzfischerbooten mit aussenbordmotor, mit leitern, kalaschnikows und panzerfaeusten versuchen, schiffe zu erklimmen und die mannschaft zu entfuehren, sind oft ehemalige fischer. bevor die chinesischen und europaeischen fangflotten mit ihren fabrikschiffen ueber die meere vor afrikas kuesten hergefallen sind und sie innerhalb weniger jahre leergepluendert haben. keinesfalls eine entschuldigung fuer ihr "handwerk", aber vielleicht sowas wie eine erklaerung. na ja, ich kann da jetzt auch so entspannt drueber schreiben, weil wir tatsaechlich nicht wirklich in gefahr sind. wir sind denen einfach zu gross/hoch und zu schnell. bisher wurden wenige schiffe mit ueber zwanzig knoten fahrt erfolgreich angegriffen, zu gross das risiko, beim entern zu kentern und in das schaeumende schraubenwasser zu geraten. trotzdem werden alle sichertheitsmassnahmen korrekt und gewissenhaft eingehalten und ueberwacht. und auf dem rueckweg, wenn das schiff nur langsam faehrt (keine eilige ladung in dieser richtung), fahren vier bewaffnete ex-soldaten von einem privaten securitydienst mit, von port said bis singapur, ne kleine privatarmee, das ist inzwischen "legal".

sicherheit an bord: als wir in hongkong beim schiff ankommen, verlassen gerade acht matrosen nach sechs oder sieben monaten auf see gluecklich das schiff, acht neue kommen mit uns zusammen an bord. deshalb gibts gleich am ersten tag auf see eine feuerloesch- und rettungsuebung. findet monatlich statt, auch die rettungsboote werden regelmaessig zu wasser gelassen und ausprobiert. sie machen den eindruck, als koenne darin auch dem schlimmsten sturm getrotzt werden. danach probieren wir noch unsere ueberlebens-neopren-anzuege aus, phantastisch.

sieben monate auf see, und in jedem hafen eine braut, nicht wahr? war zumindest diffus unsere vorstellung, seemannslieder und so. dieses klischee haben wir schnell ueber bord geworfen. in vielen haefen koennen die seeleute ueberhaupt nicht vom schiff runter. in tanjun pelepas/malaysia (das ist quasi ein privathafen von MAERSK SEALAND, denen war singapur zu teuer, da haben sie sich einen eigenen gebaut) hat die deck-crew wenigstens dreihundert meter auslauf: entlang des schiffes, aussenwand anstreichen. zwischendrin eine stunde, um in der hafenkantine zu essen und in den kiosken was einzukaufen, am laengsten von allen waren wir von bord. in port said und beirut, unseren naechsten haefen, ist wohl nicht mal das gestattet.

die meisten seeleute an bord der BALZAC sind verheiratet und haben kinder, und als zweite "familie" die wechselnde besatzung an bord. und obwohl wir uns oft ueber die fast unheimliche stille hier wundern - nach feierabend und abendessen gehn die
meisten in ihre kabinen - gibts doch hin und wieder geselliges leben. aus dem "crew recreation room" toenen immer wieder lieder mit gitarrenbegleitung, die freunde des kampfspiels vertreiben sich ihre abende mit "call of duty", nach dem gewichtestemmen im fitnessraum wird tischtennis gespielt. bisheriger hoehepunkt des bordlebens: die grillparty am sonntagabend. auf dem F-deck gibts den "open recreation space", und nachdem unmengen steaks und huehner gegrillt und verspeist sind und die kehlen mit san miguel gespuelt, wird die bordeigene karaoke-anlage in betrieb genommen. nach einem "come on, we are family" und einem weiteren bier wars dann so schoen, bis mitternacht mit diesen "seebaeren" schnulzige liebeslieder zu singen und ueber unsere verschiedenen leben zu plaudern.

 


 

28.01.2014 port said, aegypten.    oder zumindest eine ahnung von port said, am horizont, kraene und minarette im diesigen zwielicht. das meer olivgruen, schlammgrau, unfarbig. unruhig kabbelig, kleine schaumkroenchen obenauf, wie wenn die wellen nicht recht wuessten, wohin sie eigentlich sollen. unser schiff waelzt sich hin und her, spielball von wind und meer, antriebslos - wir liegen vor anker (also eigentlich liegen wir natuerlich hinter dem anker, aber gesagt wird "vor anker". die neue MARE-ausgabe erklaert, warum. und bei der "kombuese" derselben ausgabe wird eine hongkonger strassen-garkueche beschrieben, genau dort haben wir am letzten hongkong-abend gegessen, kleine welt). ringsum lauter solche riesenpoette wie wir, alle an der kette, warten auf unbestimmte zeit. dabei sah unser platz am terminal von port said frei aus, als wir gestern abend dran vorbeigelotst wurde, am ende des suezkanals, wo er ins mittelmeer muendet. liegts am juengsten anschlag gestern frueh, laeuft was im hafenbuero schief, oder ists die technik, es gibt keine weitere informationen. dabei hatten wir uns so beeilt. waren um fuenf uhr morgens am golf von suez angelangt und gleich in den ersten konvoi gekommen, der durch den kanal gelotst wird. vor uns vier autofrachter aus japan und korea, schwimmende parkhaeuser, hinter uns ein riese der super-post-panamax-klasse, bald vierhundert meter lang, sechzig breit, doppelt so viele container wie wir. von denen gibts immer mehr, dafuer werden die kleinen unter dreihundert eher stillgelegt, der preiskampf ist knallhart.

der suez-kanal, wir hatten uns romantische sandduenen vorgestellt, gerne hin und wieder ein kamel, pardon, dromedar. die wirklichkeit sieht etwas nuechterner aus.

das westliche ufer ist fast durchgehend begruent, dank frischwasserzufuhr aus
nil-kanaelen. an den engen stellen des kanals sieht das manchmal skurril aus, wenn hinter unsren containern gaerten und palmwaelder vorbeifliessen, immer wieder kleine moscheen und kegelfoermige weissgetuenchte taubentuerme eingestraeut. alle paar
kilometer armee-posten und ponton-bruecken-depots, siedlungen, strassen. das ost-ufer ist eher unbebaut und karg. unser langsames dahingleiten wird von einem stetigen kommen und gehen an bord begleitet.

im golf von suez kommt der erste lotse an bord, um uns zum eingang des kanals zu geleiten. die suez-crew kommt zu dritt, sie bringen ein eigenes kleines boot mit, das an einem kran hochgezogen wird. sollten wir stoppen muessen, haben sie die aufgabe, das schiff an pollern zu vertaeuen. derweil haben sie eine eigene kabine an bord, die ansonsten immer leer steht. ein melancholischer elektriker, der ueberwachen muss, dass der am vorabend installierte bug-suezkanal-suchscheinwerfer ordnungsgemaess eingesteckt wurde. falls wir wieder erwarten in die nacht kommen sollten, muss er den scheinwerfer anschalten und seine funktion ueberwachen. am eingang des kanals kommt ein aelterer und recht behaebiger kanal-lotse an bord, zum glueck haben wir die aussentreppe runtergelassen und nicht die strickleiter.

das manoevrieren mit ihm ist toll und spannend: er sitzt entspannt auf einem drehstuhl, blickt immer wieder kurz auf den kompass und den kanal und ruft dann gradzahlen, "three six two". der steuermann am ruder ruft dann "three six two, SIR!" und bewegt sein mini-steuerrad behutsam leicht nach links. sobald das schiff anfaengt, sich nach links zu neigen, muss er gleich wieder gegenlenken. er kanns! der kompass zeigt genau den neuen kurs an, und er ruft "three six two, steady, sir!". dann kommt three six four, und dann gehts mit three five five um die kurve, immer erst ein bisschen ausholen. das ist praezisionsarbeit, der steuermann wendet keinen blick von kompass und ruder-anzeige.

der lotse hat zwischendrin immer wieder zeit, von den zarten voegelchen zu schwaermen, die in den taubentuermen gezuechtet werden, oder von den leckeren fischen, die die fischer ganz weit da unten in ihren nussschalen gerade fangen. am bitter-lake wird er von zwei anderen lotsen abgeloest, die rudergaenger wechseln sich ebenfalls alle zwei stunden ab. als wir den port-said-bypass erreichen und in den kanal richtung container-terminal einbiegen, werden diese durch den hafen-lotsen ausgewechselt. das lotsen-boot nimmt dann auch gleich die souvenir-haendler wieder mit an land, bei denen die crew geschnitzte dromadare, pyramiden/pharao/sphinx/nofretete-tshirts und billige lederjacken haette kaufen koennen (weil sie ja nicht an land kommen). dieser tag war die teuerste taxi-fahrt unseres lebens, etwas ueber eine viertelmillion kostet fuer unser schiff jede suez-kanal-durchfahrt, und das ist wohl noch ein gut ausgehandelter vertrag.

ueber das rote meer ist nicht sooo viel zu berichten, verschlusszustand und verdunkelung werden hinter djibouti wieder aufgehoben, und das hat was wirklich befreiendes. kein piratenangriff, glueck gehabt, aber nachdem wir noch zwei dokus ueber "piraten vor somalia" angesehen hatten und auch schon leute aus der mannschaft piratenangriffe miterlebt hatten, war das herannahen eines kleinen schnellen fischerbootes dann doch mit herzklopfen verbunden. paradox, weil wir die entstehung dieses phaenomens so gut nachvollziehen koennen: am anfang, in den neunzigern, warens tatsaechlich ueberfaelle auf auslaendische fischtrawler, um wenigstens den preis des weggeraubten fisches zu erpressen. dazu kam empoerung ueber illegal entsorgten europaeischen giftmuell, der regelmaessig an somalias kuesten angeschwemmt wurde und massenhaft krankheit und tod ueber die kuestendoerfer gebracht hat. schnell wurde die piraterie "professioneller", das einzig gut organisierte und funktionierende gewerbe an somalias kueste, mit professionellen unterhaendlern, die gleich mehrere "geschaefte" auf einmal verhandeln. dass die reedereien zum teil monatelang um ein loesegeld von (bisher maximal) sieben millionen euro feilschen, klingt bizarr, weil schon ein kuehlcontainer mit shrimps eine halbe million wert ist, und nach vier monaten ohne kuehlung will den niemand mehr...

aber piraterie darf sich natuerlich nicht lohnen, deshalb kam das militaer ins spiel. erstes todesopfer: ein franzoesischer segler, der von franzoesischen scharfschuetzen erschossen wurde, als er eigentlich befreit werden sollte. bei einer weiteren befreiungsaktion - diesmal ein deutscher frachter - werden deutsche "spezialkraefte" eingeflogen und in einem touristenhotel auf der arabischen halbinsel untergebracht, in dem zufaellig auch ein deutscher reporter urlaub macht. die gekidnappte besatzung - und die piraten - erfahren durch das internet, dass demnaechst eine befreiungsaktion bevorsteht, die usa machen einen logistischen rueckzieher, wieder nix. verfahrene situation, und fuer die seeleute jedesmal doch eine anspannung, die durch lockere sprueche ueberspielt wird. in zwei wochen fahren sie dort schon wieder durch, auf dem rueckweg nach asien.

neueste meldung: wir sind auf dem weg nach zypern! port said haette uns erst in zwei tagen ans terminal gelassen, da waere der fahrplan komplett durcheinander gekommen. also werden die fuer port said bestimmten container in zypern abgeladen, von dort
werden sie dann entweder mit kleineren frachtern zurueck nach port said gebracht, oder unsere schwesterschiffe gabeln sie auf dem weg ins schwarze meer (odessa und tuerkei) halt dort auf. mit einer grossen winde wird der anker eingeholt, metall auf metall, ein krachen und donnern, wenn die riesigen kettenglieder in ihre mulde in der ankerwinde rutschen. zaeher schlamm, der mit eingebauten hochdruckreinigern in fontaenen weggespritzt wird, bevor die kette im schiffsbauch verschwindet (immerhin etwa hundertfuenfzig meter waren draussen, bei zweiundzwanzig metern wassertiefe).

die deck-crew unterbricht nur kurz ihre streicharbeit, um die notwendigen handgriffe zu tun, die drehende winde wird gleich mitgestrichen, weil man da sonst nicht gut rankommt, dann wird weitergepinselt. fuer einen romantischen blick aufs mittelmeer bleibt keine zeit. das wasser ist inzwischen wieder tiefblau, das mittelmeer beschert uns den bisher heftigsten wind auf der reise. das rhytmische knacken und aechzen der container, das das langsame hin- und herrollen des schiffes wie ein metallischer herzschlag begleitet, wird uns wohl noch lange selbst im schlaf begleiten. nach einem blick auf die aktuelle seegangskarte sind wir froh, uns gegen das urspruenglich geplante schiff nach hamburg entschieden zu haben: im golf von biscaya, durch den wir jetzt grade schlingern wuerden, ist (in rot) eine wellenhoehe von zwoelf metern eingezeichnet. und wir waeren ganz gruen im gesicht.


 

03.02.2014 koper, slowenien.    ach, waer doch nur "land in sicht". aber seit heut mittag ist fast kein meer mehr in sicht. wir liegen in koper, einer minikleinen hafenbucht an der slowenischen kueste. hier werden fast alle container abgeladen, die wir seit asien vor uns herschieben. drei kraene, im minutentakt schwebt ein container aus schwindelnder hoehe richtung lastwagen. das wird eine kolonne geben, fast sechstausend lastwagen, wenn alle kisten auf die strassen muessten. da relativieren sich ploetzlich auch hunderttausend liter schweroel am tag, macht (ganz grob ueber den daumen gepeilt) pro container dann nur noch 15 liter, pro kilo aepfel im container vielleicht ein gramm. es lebe das containerschiff!!!
koper ist ein wunderhuebsches kleines staedtchen, wir sind verzueckt von so viel alter bausubstanz, lange nicht mehr gesehen... viele renaissancefasaden, kleine enge gaesschen, strassencafes, ein grosser marktplatz mit hohem turm und weisser
rathausfront voller saeulen und giebeln, sieht fast venezianisch aus, nur ohne kanaele.

das mit dem land in sicht hat schon vorgestern angefangen, das mittelmeer eine synphonie in grautoenen, tiefhaengender himmel, wolkenfetzen, peitschender wind, dunst, wildes wetter. immer wieder regenfronten, wellen zum fuerchten, und am horizont schemenhaft graue berge mit schnee in der hoehe. erst kreta, dann griechische inseln, pelepones, albanien. der winter hat sich allerdings schon im libanon angekuendigt, die berge hinter beirut nicht zedernbewachsen, sondern schneebedeckt. leider koennen wir beirut nicht kennenlernen, keine landgangserlaubnis, zu gefaehrlich. der blick bleibt beschraenkt auf hafenkraene, containerberge uns stadtskyline im abendlicht. es ist der modernste hafen, den wir kennenlernen, alles ist komplett neu, an der anlegestelle warten grosse magnettafeln darauf, dass wir anlegen, dann kann das schiff magnetisch arretiert werden. trotzdem werden wie immer die taue benutzt...

die an- und abfahrt ist sehr beeindruckend, eine grossstadt waechst aus dem meer heraus, so aehnlich stell ich mir new york vor. 

als wir dort ablegen, treffe ich einen decksmatrosen, der mit einer liste in der hand in alle moeglichen ecken schaut. was er da macht? searching for stowaways, bombs und drugs... die reederei wird fuer die mitnahme von "blinden passagieren" verantwortlich und haftbar gemacht und bekommt alle kosten, die durch den unfreiwilligen passagier entstehen, aufgebrummt. also eventuelle rueckfuehrung oder abschiebung, unterkunft oder abschiebungshaft, verfahrenskosten, was auch immer. das fuehrt dazu, dass vor dem auslaufen das schiff komplett durchsucht wird, obwohl die gangway (und die haefen) eh stets bewacht werden. es fuehrt leider auch dazu, dass immer wieder fluechtlinge, wenn sie entdeckt werden, auf hoher see ueber bord geworfen werden. und im falle schiffbruechiger bootsfluechtlinge fahren sehr haeufig viele schiffe vorbei, ohne zu stoppen, weil sie die rechtlichen konsequenzen fuerchten (bis hin zu strafanzeigen wegen "illegaler schlepperei", vor allem in italien). in der monatszeitschrift der reederei finde ich aber auch einen artikel, der die rettung von ueber hundert fluechtlingen auf hoher see durch eines unserer schwesternschiffe lobend beschreibt, solln die anderen sich daran ein beispiel nehmen!

weiter zurueck: zypern, wird von der balzac zum erstenmal angelaufen, der agent in port said bringt die entsprechenden seekarten per motorboot an bord. der hafen dort entpuppt sich als eigentlich zu kurz fuer unser schiff, nachdem es von zwei schleppern im hafenbecken in zeitlupe umgedreht worden ist, stellt sich der pier als genausolang wie das schiff heraus. nicht ganz leicht zu vertaeuen. in der karte sind wohl ein paar meter mehr eingezeichnet. dank EU erhalten wir dort problemlos eine landgangserlaubnis und schlendern durch limasol, wir fuehlen uns wie alte seeleute in der weiten welt. bei jedem schritt schwankt das trottoir, wir machen manchmal richtige ausfallschritte, ohne betrunken! die randbezirke zwischen hafen und stadt haben schon bessere tage gesehen, viel leerstand, oft schaebig, aber das staedtchen selbst ist sehr charmant, "mediterran" drueckts wohl ganz gut aus. als wir die ersten graffiti und einige schoene streetart sehen, merken wir erst, wie das die letzten monate gefehlt hat. in einer kleinen orthodoxen kirche in der naehe des fischereihafens haengen neben viel massiv silbrigen ikonen ueberall wachs-baby-pueppchen und einzelne wachsgliedmaße, ohren, arme und beine, manche schon etwas deformiert von sonne und zeit, eine voellig surreale und fast gruselige stimmung, steven king wuerd nen roman draus machen.

fuer die mannschaft gibts keinen landgang, schengen, visa, das alte schlamassel. haetten aber eh kaum zeit dafuer, im hafen geht der schichtbetrieb ja weiter, und irgendwann muss ja auch geschlafen werden. so kommts, dass viele der matrosen sechs bis sieben monate (so lange dauern die contracts fuer die philipinischen seeleute normalerweise, frueher wars oft ein ganzes jahr) gar nicht vom schiff runterkommen, wenn sie im maschinenraum arbeiten, sehn sie noch nicht mal viel land oder meer. "thats the life of the seaman", wir haben das so oft gehoert, manchmal mit stolz, meist mit wehmut. ich hab in der letzten woche von der ganzen besatzung portaitfotos am arbeitsplatz gemacht, daraus ergab sich oft noch ein laengeres gespraech. von seefahrerromantik kam wenig rueber, "it's a sacrifice for our families" ist wohl die haeufigste ansage, obwohl viele die arbeit gerne machen. aber die lange trennung von den familien ist fuer alle hart, die samstagabendlichen karaoke-abende sind da nur ein kleiner trost. vermissen werden wir die trotzdem, vorgestern wurden mit gitarrenbegleitung ergreifende schnulzen gesungen, kleine tanzeinlagen inclusive, unter die sich aus der sofaecke die schuesse der computergang mischen. die alten hasen - der erste ingenieur faehrt seit ueber vierzig jahren zur see - erzaehlen dann, wie sie frueher manchmal tage- oder wochenlang in den unterschiedlichsten haefen der welt lagen, zeit hatten, die stadt und die gegend kennenzulernen (...madagascar is a wonderful place, ...you should travel to south america, ...i love new sealand, ...). heut ist das schiff halt nur noch ein schwimmendes fliessband zwischen zwei fabriken.
wobei: uns fehlt schon jetzt der weite blick ueber den unverbauten horizont, die stille am bug der schiffes, die brechenden wellen an den seiten, die konzentrierte dunkle stille auf der bruecke bei nacht. der zweite offizier erzaehlt, in der ersten woche an land kann er oft nicht schlafen, weils so still ist, keine maschine, keine vibration, keine knarrenden container, kein schwanken, unheimlich...

 

05.02.2013 auingen, schwaebische alb.    so, jetzt ist aber mal gut! wir sind wieder daheim! wegfahren ist toll, wieder heim kommen aber echt auch!!! der abschied vom schiff und der crew stimmt uns schon wehmuetig, aber vor lauter trubel kommen wir gar nicht recht zur "besinnlichkeit". fast alle container muessen vom schiff, neue vorraete werden gebunkert, der kapitaen und ein offizier werden ausgewechselt und die neuen kommen an bord, stellen ihren koffer ab und fangen sofort an zu arbeiten. den zweiten offizier treff ich nachts um halb zwei im schiffsbuero, wo er immer noch details ueber die ventile der bilgepumpe fuenf hinten links an seinen nachfolger weitergibt, um fuenf geht sein flugzeug. wir erwischen trotzdem fast alle irgendwo zum verabschieden und druecken, der erste offizier winkt und vom bug aus, bis wir davonradeln.

die slowenische kueste ein traum aus weinbergen, olivenbaeumen und zypressen, postkartendoerfer, das meer kommt uns aber ganz klein vor, weil so viel kueste sichtbar ist. triest ist nur eine bucht weiter, eine prachtstadt am meer, war immerhin der k&k'sche zugang zum meer. wir geniessen einen mittag lang die architektur, ziehen von bar zu bar und schluerfen leckere kaffees und wein, abschied vom meer...

dann zeigt der winter, was er kann. von koper nach ljubljana waren alle zuege wegen zu vielem neuschnee gestrichen, wir erwischen einen nachtzug direkt triest-muenchen. also fast. der zug kurvt kreuz und quer durch die alpen, viele uebergaenge sind wegen akuter lawinengefahr gesperrt oder schlicht und einfach zugeschneit. mit ueber vier stunden verspaetung kommen wir dann doch noch rueber, hier ists dann ja eher mild. von schelklingen radeln wir das schmiechtal hoch richtung auingen, und ploetzlich faellt uns auf, wie still es ist. fast keine autos unterwegs, so gut wie keine leute auf der strasse, die doerfer fast ausgestorben. das letztemal sind wir in china geradelt, was fuer ein kontrast. und wieder treffen wir auf eine neue die religion: die hier ansaessige ethnie scheint einen starken hexenglauben zu haben, auf hohen fichtenstaemmen sind hexenpuppen auf ziegenboecken montiert, geschmueckt mit kraenzen und bunten wimpeln. auch ueber die strassen sind schnuere mit bunten wimpeln gespannt, die munter im wind flattern. wahrscheinlich eine spielart das tibetischen lama-buddhismus, vielleicht sowas wie gebetsfahnen. wir schnappen das wort "fasnet" auf und sind schon ganz gespannt auf die hiesige kultur...


epilog.      es dauert zwar noch einige tage, bis wir tuebingen erreichen, wir wollen erstmal noch unsere familien besuchen. aber die reise ist zu ende, klipp und klar.

wir bedanken uns bei allen ganz herzlich, die uns so toll unterstuetzt haben, bei unseren familien, freunden, dem radnabel und dem schwäbischen tagblatt.

dank an alle, die uns waehrend der reise eingeladen und beherbergt, verköstigt und getränkt, den weg gezeigt oder das gartentor geöffnet haben!!!

danke allen, die unsere reise im blog mitverfolgt und uns immer wieder geschrieben und mit aufmunternden worten gepusht haben.

last but not least: vielen dank allen spenderInnen, die unser projekt und damit FLUCHTPUNKTE e.V. so großzügig unterstützt haben. wir hatten nicht geglaubt, dass unser wunsch "ein euro pro kilometer" in erfüllung geht. und jetzt hats fast geklappt! vielleicht wird der letzte tausender während der nächsten tage ja noch voll...

wir freuen uns, wenn ihr FLUCHTPUNKTE e.V. als spenderInnen treu bleibt, der bedarf nach anwaltlicher und finanzieller unterstützung für flüchtlinge ist unverändert hoch.

liebe grüße von sirke & martin.