hier eine auflistung unserer radreise-habseligkeiten, von atomantrieb bis zahnseide.

eher der vollstaendigkeit halber, koennte vielleicht fuer andere radelnde interessant sein und fuer uns selbst, wenn wirs in zehn jahren wieder durchlesen.

 

schlafzimmer: unser zelt ist ein msr hoop, super komfortabel geschnitten, senkrechte wände, hoch genug zum hinknien, alles gepäck passt gut rein, ein raumwunder. allerdings bildet sich trotz lüftungsklappen sehr viel kondenswasser. die isomatten sind von thermarest (trail pro women), nie wieder eine nacht ohne (falls nicht grad ein wirklich bequemes bett in der nähe ist). die schlafsäcke - mountain equipment classic - waren zwei drittel der strecke zu warm, aber selbst bei strengen minusgraden haben wir darin nie gefroren, phantastisch! drum waren wir über die seidenschlafsäcke froh, die im sommer ausreichend sind und wenns kalt wird im schlafsack angenehm. ein aufblasbares kopfkissen ist bequem, aber nicht wirklich nötig, ein pulli als kopfkissen tuts auch.

 

küche und esszimmer: herzstück ist der herd, der msr-xgk-ex mehrstoffkocher. ein klassiker, verbrennt benzin, diesel oder kerosin. kein wind ist stark genug, um ihn auszublasen, allerdings lässt er sich auch nicht wirklich klein runterdimmen, beim anbraten gilts echt aufzupassen. töpfe haben wir aus eisen (1,5 und 2,5 liter), die deckel sind auch als pfannen gut, und eine teekanne. schwerer als alu aber angenehmer, auch auf die größe würden wir nicht verzichten wollen, angenehmes kochen ist essentiell!!! tupperdosen wiegen zwar auch was, wir würden sie trotzdem wieder einpacken. ebenso die zip-plastiktüten nicht vergessen, und eine ölflasche!

 

unsere container: fast so stabil wie überseecontainer, aber werbung ist hier eh nicht nötig, alle radler sind mit ortlieb unterwegs. wir haben die satteltaschen aus dem dünnen stoffartigen material, nicht ganz so abriebfest wie die lastwagenplanentaschen, aber halb so schwer und trotzdem wasserdicht. zum schutz gegen randsteine haben wir aufgeschnittene kanister drunter, hat sich absolut bewährt! die taschen (rack pack, drei mal large, eine medium) sind toll zum packen und unverwüstlich.

 

die radwerkstatt: zwei ersatzfelgen inclusive speichen, schläuche und mäntel, alle nicht gebraucht. ein höchstes lob deshalb auf schwalbe marathon! (die frage unter radlern lautet nicht "wieviele", sondern: "hattet ihr schon einen platten?"). kette haben wir einmal gewechselt, die bremszüge sind jetzt fällig. trotzdem gut, dass wir sie dabeihatten, unterwegs gabs nur sehr wenig radläden! die schlösser sind tonnenschwer, abus granit futura, dazu hatten wir ein schloss mit vier metern dünnem kabel, das piepst, wenns durchgeschnitten wird. wurde es aber nie, wir habens gar nicht so oft benutzt. und erst, seit wir wieder in tü sind, haben wir wirklich wieder angst vor fahrradklau und rad-zusammentretenden prolls, das war eine erstaunliche erkenntnis. licht von busch&müller, ixonIQ, sehr hell, eines ist kaputtgegangen, weil wasser reingelaufen ist, eins beim runterfallen. b&m habens aber anstandslos wieder ersetzt. speichenspanner und eine kleine bürste zum radputzen gehören unbedingt dazu, das pfefferspray gegen hundeangriffe haben wir nicht benutzt. noch besser als brüllen und steinewerfen (ich bin ein schlechter werfer, beim davonradeln vor angreifenden hundemeuten auch noch zielsicher werfen ist mir zu multitasking) haben sich unsere englischen "bobby-trillerpfeifen" bewährt. die hunde sind davon so irritiert, dass sie auf abstand bleiben.

 

das bunte allerlei: das sind so die persönliche sachen, die das leben leichter machen. ein kleiner handfeger und die verschieden größen abfluss-stöpsel wirken vielleicht unnötig, wir würden sie wieder einpacken. denn es gibt überall waschbecken, aber meist ohne verschluss. die wäschewanne haben wir uns besorgt, als es zu kalt zum "im-fluss-waschen" wurde. um sich selbst, wäsche und geschirr zu waschen sind die hundert gramm gut angelegt. nähzeug, medizin, wäscheklammern etc gehören eh dazu, über unsere drei-liter-wasserbeutel mit trinkschlauch sind wir immer glücklich. wir haben abends meistens etwa 11 liter wasser gebunkert, für abendessen, frühstück, tee und zum waschen. der wasserfilter auf dem bild ist quasi unbenützt. wir hatten ursprünglich den katadyn vario im gepäck. er hat bis in den iran durchgehalten und uns gute dienste geleistet, dann musste er wegen materialermüdung ausgemustert werden. katadyn hat uns dann nach einem e-mail-marathon mit verschiedenen chinesischen vertriebspartnern den katadyn pocket zukommen lassen (wer hätte es gedacht, trotz "made in swiss" werden die dinger in china gefertigt). wir mussten nur die differenz zum high-end-profi-teil bezahlen. leider hats auch bis china gedauert, bis wir den neuen filter hatten. in china gibts aber eh überall gekochtes wasser, und in zentralasien haben wir so ziemlich alle magen-darm-unholde verkostet, die sich im wasser tummeln können...

 

elektrokram: ladegeräte und stirnlampen sind klar. der reisestecker war nur in china manchmal nötig. der e-book-reader hat uns anfänglich gute dienste geleistet. allerdings muss zum runterladen eines buches "adobe digital editions" auf dem jeweiligen computer installiert sein. und das ist in internetcafes meist nicht möglich. viel zeit und nerven verloren! wir waren so ziemlich die einzigen radreisenden, die ohne laptop und gps unterwegs waren, in china haben wir dann doch noch das tablet gekauft, um wenigstens einigermaßen verläßlich ins internet zu kommen. und um landkarten und stadtpläne !!! runterladen zu können. obwohl wir das ursprünglich nicht wollten: in zukunft nur noch mit tablet oder laptop...

 

kleider machen leute: da muss ja jetzt nicht jede unterhose aufgelistet werden. nur soviel: wir hatten fast nur merino-wolle-kleider dabei (von icebreaker), unterwäsche, pullis, jacken, sirke sogar eine hose. nie wieder was anderes! wärmt, kühlt, stinkt nicht, trocknet schnell, wirklich erstaunlich. zwiebel-technik: t-shirt, pulli, weste jacke aus wolle, drüber vliessjacke und anorak/daunenjacke. die rad-über-handschueh haben wir in china gekauft, sie werden fest am lenker installiert, die hand passt mir handschuh rein. feine sache im winter! trotz regenjacke und -hose waren wir froh über unsere ponchos, das ist sehr viel angenehmer zum radeln. ich trag zum radeln und wandern immer noch die gleichen hosen wie vor 30 jahren: fjällräven G1000, unverwüstlich, leicht, klein, trocknen sehr schnell. eine zum radeln, eine für danach, beide sind nach der reise immer noch tadellos. die leuchtwesten sehen zwar sehr uncool aus, haben uns aber sicher oft vor tollwütigen autos gerettet.